Carl Moll (1861-1945)
Carl Moll wurde 1861 als Sohn des Großhändlers, Fabrikanten, und Gemeinderates Julius Johann Franz Moll und seiner Frau Maria Magdalena Rosina Schmid in Wien geboren. Sein Onkel mütterlicherseits war der Landschaftsmaler Karl Schmid, der ihn früh beeinflusste und das Interesse an der Malerei bei ihm weckte. Ab 1880 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste bei Christian Griepenkerl, später war er Schüler und Assistent des Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler. Er gehörte damit zum Kreis um Schindler, der als „Schule von Plankenberg“ bezeichnet wird und zu dem auch Theodor Hörmann, Marie Egner und Olga Wisinger-Florian gehörten. 1895 heiratete er die Witwe von Schindler, die aus Hamburg stammende Schauspielerin und Sängerin Anna Sofie Bergen. Daher war die Tochter von Schindler und Bergen, die berühmte Alma Mahler-Werfel, dann die Stieftochter von Carl Moll. Carl Moll war Mitbegründer der Wiener Secession und als solcher Mitorganisator von vielen wichtigen Ausstellungen zeitgenössischer Kunst. Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten in den Kunstauffassungen trat Moll gemeinsam mit Gustav Klimt und einigen anderen Künstlern 1905 wieder aus der Secession aus. Als künstlerischer Leiter der Galerie Miethke unterstützte der die Gruppe um Gustav Klimt und engagierte sich weiterhin für zeitgenössische Kunst. Auf Molls Betreiben hin wurde 1903 auch die Moderne Galerie im Unteren Belvedere gegründet, die später erweitert wurde und mittlerweile als größte Sammlung österreichischer Kunst im Unteren und Oberen Belvedere untergebracht ist. Josef Hoffmann entwarf 1901 für Moll und Koloman Moser ein Doppelhaus auf der Hohen Warte im 19. Bezirk in Wien, in dem Moll mit seiner Familie wohnte. Das war das erste Haus einer von Hoffmann geplanten Villenkolonie für wohlhabende Bauherren.
In den 1930er Jahren wurde Moll zu Nationalsozialisten, als die Rote Armee 1945 in Wien einmarschierte nahm er sich das Leben.